Seitdem ich mit dem Gleitschirmfliegen angefangen habe, kenne ich kein  aufregenderes Gefühl, als mit Hilfe von thermischen Winden abzufliegen in das Unbekannte. Spätestens beim Sonnenuntergang landet man irgendwo und selbstverständlich möchte man wenigstens zu seinem Auto zurückkehren. Nach solchen Cross Country Flügen ist es oft die Lösung, per Anhalter nach Hause zu fahren.

Für das erfolgreiche Trampen haben wir ein praktisches Hilfsmittel entwickelt. Unser Gimmelift ist sehr pflegeleicht.  Man kann ihn falten, wie z.B. einen Leporello, damit er gut in die Tasche passt. Wenn man per Anhalter fährt, kann man auf dem Gimmelift den Namen des Zielortes sehr gut darstellen. Und diese Sichtbarmachung dauert weniger als eine Minute. Es funktioniert so, dass du jeden beliebigen Namen aus dem Kartenbestand zusammenstellen kannst. Also du musst immer nur eine so lange Aufschrift halten, wie du derzeit brauchst. Ab jetzt kannst du langwieriges Suchen eines Kartons und das Kritzeln neben dem Weg sparen.

Viele Fahrer sind misstraurisch, wenn sie einen Anhalter sehen. Aber diesen Eindruck kann man optisch mildern. Wenn der Fahrer bereit ist einen Anhalter mitzunehmen, trifft er seine Entscheidung nach visuellen Informationen. Eine große Rolle spielen biologische Faktoren (wie z.B. Geschlecht, Alter), aber auch Faktoren, die man kontrollieren kann. Dies sind vor allem das Aussehen, die Kleidung oder die Körpersprache. Wichtig ist auch, dass man keinen negativen Eindruck erweckt. Wenn du gepflegt bist und du aussiehst wie ein normaler, sympatischer Mensch, dann hast du bessere Chancen. Es lohnt sich auch, sich nicht hinter einer Sonnenbrille zu verstecken und die Hände nicht in die Taschen zu stecken.

Weiter wichtig ist die Information, wohin du möchtest. Damit der Fahrer weiß, ob ihr in die gleiche Richtung fahrt. Mit der Nennung deines Ziels hast du gleichzeitig auch ein Gespräch angefangen, so kannst du nicht nur deinen Willen zum Mitfahren  ausdrücken, sondern auch dein Ziel mitteilen.

Ein ästhetisches Informationsmittel wird dem Fahrer den Eindruck vermitteln, dass es sich bei dir um einen normalen und gepflegten Menschen handelt. Die Gestaltung eines positiven Eindrucks und die Möglichkeit effektiv zu kommunizieren werden dir bei dem Abbau des Misstrauenes des Fahrers behilflich sein. Es ist wichtig sich bewusst zu machen, dass du für den ersten Eindruck nur ein Paar Sekunden Zeit hast!

Wir haben uns bei der Entwicklung des Gimmelift hauptsächlich darauf konzentriert, dass unsere Hilfsmittel visuell vollkommen perfekt und gut sichtbar sind. Folglich haben wir uns bemüht, dass die Informationen auf dem Gimmelift auch von größerer Entfernung gut lesbar sind, damit der Fahrer genug Zeit hat um zu reagieren. Ein weiterer und wesentlicher Aspekt war, dass man damit einfach und zugleich schnell umgehen kann. Wie gesagt, Gimmelift ist tatsächlich ein wunderbares Hilfsmittel. Es ist leicht und klappbar und hat eine Größe, dass es auch in die Taschen passt. Es braucht kein besonderes Geschick und in einer Minute ist deine Aufschrift fertig.

Schon als Student bin ich sehr viel per Anhalter gefahren. Meine längste Reise die ich auf diese Weise absolviert habe, ging nach Frankreich und zurück. Aber auch zu Hause bin ich regelmäßig so unterwegs. Am Anfang habe ich dies ohne Hilfsmittel nur mit dem Heben des Daumens-„nur so klassich“, wie die meisten Reisenden-ausgeübt. Früher oder später hat jemand mit seinem Auto angehalten und meistens bin ich so an meinem Ziel angekommen. Manchmal habe ich mein Ziel nur in einer Fahrt erreicht. Bei längeren Distanzen war ich manchmal nur mit mehreren Zwischenstationen erfolgreich. Natürlich ist es bei dieser Art des Reisens nicht selten, dass man am Straßenrand sehr lange erfolglos wartet. Nach einiger Zeit fiel mir ein, dass ich mir mit einer Aufschrift auf einem Pappschild helfen kann. Als ich angefangen habe mein Ziel zu zeigen (oder bei längeren Reisen den Namen des Ortes, der auf meinem Weg liegt) war ich viel effektiver Unterwegs. Jetzt, wo ich beim Gleitschirmfliegen wieder diese Art des Reisens verwende, habe ich ein praktisches Hilfsmittel für das erfolgreiche Trampen entwickelt.

„In Ungarn bin ich einer der aktivsten Gleitschirmpiloten, der häufig länger Fliegen geht. Für unsere Kollegen ist die aussichtlose Lage bekannt, wenn man abends irgendwo weit von seinem Zuhause auf einer Seitenstraße landet und einen Fahrer bitten muss, dass er ihn mitnimmt. Bisher hat mir das Gimmelift dabei sehr viel geholfen.”

Gábor Wiederwald,

vielfacher Gewinner des Pokals der Ungarischen Republik, Prokurist, alpinbau.hu